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Umfrage: Zahl der geprüften Wanderführer steigt

Umfrage: Zahl der geprüften Wanderführer steigt - wander-hotels.info
Filzmoos Tourismus

Geführte Wanderungen werden bei Urlaubern immer beliebter. Damit einher geht eine steigende Nachfrage nach der Ausbildung zur Wanderführerin oder Wanderführer. Dies bestätigt unsere Umfrage bei allen Vereinen, Verbänden und Organisationen im Alpenraum, die Wanderführer ausbilden. Gleichzeitig hat wander-hotels.info eine Umfrage bei Hoteliers gestartet: Das Interesse an geführten Wanderungen ist groß, doch es wird immer schwieriger, den Gästen einen perfekten Service zu bieten, da die Interessen und die Kondition innerhalb der Wandergruppen auseinander gehen.

Steigendes Interesse an Wanderführerausbildung im gesamten Alpenraum

Wanderführerausbildung in Österreich

Beim Tiroler Bergsportführerverband schließen jährlich rund 155 Personen die Ausbildung zum Bergwanderführer oder zur Bergwanderführerin ab. Das Interesse wächst kräftig. Maria Haselwanter von der Geschäftsstelle des Tiroler Bergsportführerverbandes berichtet: "Normalerweise ist der Lehrgang innerhalb von 14 Tage ausgebucht. Aber heuer hatten wir bereits am Anmeldetag über 200 Anmeldungen".

Der Verein der Salzburger Bergwanderführer bildet jedes Jahr rund 60 Personen aus und auch hier ist die Tendenz steigend. Auch in der Steiermark werden jährlich rund 60 Bergwanderführer unterrichtet und die Nachfrage wächst seit Jahren stetig. Ebenso in Kärnten, wo der Verein Kärntner Bergwanderführer im Jahr rund 70 Bergwanderführer lehrt, steigt die Zahl der Ausbildungen. Der Vorarlberger Bergführerverband bildet jährlich 40 Wanderführer und Wanderführerinnen aus und berichtet ebenfalls von einer größer werdenden Zahl von Anfragen.

Geführte Wanderungen
Bild © Filzmoos Tourismus

Wanderführerausbildung in Deutschland

Der Verband Deutscher Berg- und Skiführer e.V. bildet jährlich 36 Personen zum internationalen Bergwanderführer aus, doch das Interesse übersteigt die Ausbildungsplätze. Janine Kauf von der Geschäftsstelle des Verbands berichtet: „Es bewerben sich jährlich über 100 Personen bei uns, die gerne die Ausbildung antreten würden.“ Auch beim Wanderverband Bayern ist der Kurs zum Wanderführer heiß begehrt und für 2024 bereits ausgebucht. Susanne Göller, Geschäftsführerin des Wanderverbands Bayern dazu: „Die Zahl der Kursteilnehmer ist seit Jahren steigend und uns fällt auf, dass die Teilnehmer jünger werden.“

Wanderleiterausbildung in Südtirol

Was in Österreich und Deutschland ein Wanderführer, nennt man in Südtirol und in der Schweiz Wanderleiter. In Südtirol bilden die Landesberufskammer der Bergführer sowie einige Bildungshäuser jährlich ca. 60 - 80 Wanderleiter aus. Die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen ist ungebrochen hoch. Auch Nils Bertol vom Bildungshaus Kloster Neustift berichtet: „In den letzten Jahren ist das Interesse für diese Ausbildung gestiegen und wir hatten für unsere 24 Plätze für den Lehrgang Südtiroler Wanderleiter dieses Jahr fast 60 Bewerbungen.“

Wanderleiterausbildung in der Schweiz

In der Schweiz gibt es derzeit sechs Schulen, die Wanderleiterinnen und Wanderleiter ausbilden. Während zwei Jahren durchlaufen rund 100 Personen die 52 Kurstage, dazu viele Übungstage und Selbststudiumstage. Die zentral organisierte Prüfung zur Erlangung des eidgenössischen Fachausweises wird von jährlich ungefähr 50 Personen absolviert. Yvonne Oplatka vom Schweizerischen Verband der Wanderleiterinnen und Wanderleiter (ASAM-SWL) dazu: "Die Zahl der Ausbildungen ist ganz klar steigend, es gibt mehr Schulen und auch mehr Absolvierende."

Auch der Schweizerische Bergführerverband bestätigt eine steigende Tendenz bei den Wanderleiterausbildungen. Sandra Furer, zuständig für die Ausbildung beim Verband berichtet: "Im Jahr 2022 haben 25 Teilnehmer die Wanderleiterausbildung bei uns abgeschlossen. Im Jahr 2023 waren es 40." Auch beim Verein Wanderwege Graubünden sind die Ausbildungsplätze seit Jahren jeweils ausgebucht mit entsprechender Warteliste. Ebenso berichtet das planoalto Institut in Hundwil von einer steigenden Zahl an Ausbildungen. Bei den Naturfreunden Schweiz ist die Zahl der Ausbildungen eher konstant.


Bild: Perfekte Übersicht dank professioneller Leitung © Weissensee Information, Fotograf: Martin Steinthaler

Ein Wanderführer ist kein Bergführer

Wesentlich ist, Wanderführer oder Bergwanderführer von Bergführern zu unterscheiden: Nur Bergführer dürfen Personen beispielsweise im hochalpinen Gelände und auf Klettersteigen führen. Wanderführer hingegen begleiten eine Gruppe nur auf begehbaren Wegen, nicht beim Klettern und nicht mit Seil. Im Gegensatz zu den Bergführern sind bei den Wanderführern nicht die Zahl der Auszubildenden, sondern eher die Zahl der Ausbildungsplätze der Flaschenhals.

Hoteliers: Die Personengruppe bei gemeinsamen Wanderungen wird heterogener

Die Redaktion von www.wander-hotels.info hat zum Thema geführte Wanderungen außerdem 87 Hoteliers im Alpenraum befragt, deren Betriebe besonders auf die Zielgruppe der Wanderer spezialisiert sind. Zwei Drittel der Wanderhotels berichten von einem konstanten oder steigenden Interesse an geführten Wanderungen, einige Hotels haben auch die wöchentliche Zahl an geführten Wanderungen in den vergangenen Jahren erhöht. Ein Drittel der Hoteliers spürt hingegen sinkendes Interesse.

Grundtenor bei den Hoteliers: Es wird schwieriger, geführte Wanderungen anzubieten, die für alle Gäste des Hauses passen. Denn die Gruppe der Wanderurlauber wird immer heterogener: Sowohl die Unterschiede bei der körperlichen Fitness als auch bei den individuellen Interessen sind größer als früher. Manche Hotels haben die Dauer und den Schwierigkeitsgrad der gemeinsamen Wanderungen gesenkt, damit auch jeder ungeübte Wanderer mithalten kann.

Geführte Wanderung Salzburger Land
Bild: Geführte Sonnenaufgangswanderung / Perfeldhof in Hinterglemm

Trends bei geführten Wanderungen

Sowohl Ausbildungsorganisationen als auch Hoteliers berichten davon, dass sich thematische Schwerpunkte ändern. Ein Wanderführer ist oft auch Naturführer, Landschaftsführer oder Erlebnispädagoge. Hintergrundinformationen, Nachhaltigkeit und Storytelling werden wichtiger. Hoteliers versuchen, durch thematische Wanderungen wie Kräuterwandern, Weinwandern oder Fastenwandern auf individuelle Interessen einzugehen. Stark nachgefragt werden in letzter Zeit auch geführte Schneeschuhwanderungen.

Viele Hoteliers erkennen: Bei den geführten Wanderungen geht es nicht nur um eine professionelle Begleitung, sondern auch um die sozialen Kontakte unter den Gästen und das gute Gefühl, gemeinsam ein Ziel zu erreichen. Beherberger wissen das zu schätzen. Sabrina Gensbichler, Gastgeberin im Perfeldhof in Saalbach-Hinterglemm dazu: „Nirgendwo stellt sich der persönliche Kontakt zu den Gästen einfacher her als bei einer Hauswanderung und das ist sowohl für das Menschliche als auch für die Gästebindung fast immer nachhaltig positiv.

Wanderführer Franz Lackner
Bild: Wanderführer Franz Lackner am Latschur / Haus Lackner - Weissensee

Nicht nur große Häuser, auch kleine Pensionen erkennen den Trend. Franz Lackner, Betreiber einer Ferienpension am Weissensee in Kärnten hat die Ausbildung zum geprüften Wanderführer kürzlich selbst abgeschlossen und berichtet: „Immer öfter geht es um die Sicherheit. Viele Gäste haben Angst, sich zu überschätzen. Andere Gäste wollen einfach nur die schönsten Plätze erkunden und in den gemütlichsten Hütten jausnen, ohne die Tour planen zu müssen. Sie schätzen die Hintergrundinformationen, die sie von einem einheimischen Wanderführer erhalten und genießen das Gemeinschaftsgefühl, das im Laufe einer Wanderung entsteht.“

Wir bedanken uns bei folgenden Organisationen für ihre detallierten Rückmeldungen:

In Österreich:

In Südtirol:

In der Schweiz:

In Deutschland:

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